Prag ist für seinen barocken und gotisch geprägten Stil bekannt und international berühmt. Die bezaubernde Silhouette der tschechischen Hauptstadt lockt jährlich Millionen von Touristen in ihr Zentrum, welche keinesfalls ausschließlich aus den umliegenden Nachbarländern kommen. Speziell zu Weihnachten hat Prag sogar noch mehr Schmuck und Prunk zu bieten, denn dann öffnen zahlreiche Weihnachtsmärkte in der Hauptstadt ihre Pforten. Diese sind teilweise nicht nur von großer historischer Bedeutung, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel der im Winter anreisenden Touristen. Besonders traumhaft sind sie dann, wenn die Stadt zusätzlich noch in eine zarte, frische Schicht Schnee gehüllt wurde.
Ein echtes Highlight für Anwohner und Anreisende zugleich
Mit etwas mehr als 1,2 Millionen Einwohnern zählt Prag zu den größten Städten der Europäischen Union. Relativ zentral im Nord-Westen des Landes gelegen, besitzen Weihnachtsmärkte vor Ort eine große Tradition. Sie befinden sich in Prag vorwiegend in unmittelbarer Nähe des Zentrums oder an Orten, welche von Touristen aufgrund der zahlreichen Sehenswürdigkeiten sowieso häufiger besucht werden.
Für Anwohner sind die ab Ende November beziehungsweise Anfang Dezember stattfindenden Weihnachtsmärkte ebenso ein Highlight wie für anreisende Touristen. Wer zur Winter- und Weihnachtszeit in der Großstadt unterwegs ist, sollte daher zweifelsohne versuchen, möglichst viele dieser historischen Weihnachtsmärkte einmal aus nächster Nähe zu entdecken und zu erleben.
Das haben die Weihnachtsmärkte in Prag zu bieten
Generell haben alle der großen Weihnachtsmärkte, auf die später noch einmal gesondert eingegangen werden soll, viel zu bieten. Optisch verhält es sich da ähnlich wie auf den deutschen Weihnachtsmärkten, vor allem der Dresdner Striezelmarkt besitzt eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Prager Weihnachtsmärkten, wobei das kaum verwunderlich ist, handelt es sich hier doch um den ältesten Weihnachtsmarkt der Welt.
Kleine, träumerisch angehauchte Holzbuden reihen sich mit zahlreichen Leckereien aneinander. Diese laden zum Gaumenschmaus ein und präsentieren zugleich die traditionelle tschechische Handwerkskunst. Vor allem Glaskugeln in vielen schillernden Farben, Töpfe und Behälter aus Keramik sowie diverses Holzspielzeug findet man auf jedem Weihnachtsmarkt in Prag.
Für den vor Ort gebratenen Schinken ist Prag weltberühmt, zudem finden sich da noch weitere leckere Spezialitäten, so beispielsweise Bratwürste oder Steaks. Lebkuchen gehören fest zu den Weihnachtsmärkten, so auch die tschechische Spezialität Trdelnik, ein Zuckergebäck böhmischen Ursprungs.
Bei diesem wird ein einfacher Hefeteig auf Stangen aufgerollt und anschließend mit einer Mischung aus Zucker und Haselnuss verfeinert sowie knusprig gebacken. Honigwein, Bier direkt vom Fass, ein herber Grog und natürlich Glühwein stillen indes den aufkommenden Durst und wärmen zugleich. Unabhängig davon, ob man es eher deftig oder süß mag, haben Prager Weihnachtsmärkte also viel zu bieten.
Dazu gehört auch der mittlerweile längst unverzichtbar gewordene Wettstreit um die schönsten Krippen. Kirchen der Stadt stellen handgeschnitzte, besonders prachtvolle Figuren aus, schmücken ihre eigenen Gotteshäuser und laden damit zu einer Pilgertour von Kirche zu Kirche ein, während man sich an den jeweiligen Weihnachtsmärkten neue Energie holt.
Musikalisch haben Weihnachtsmärkte und Kirchen zur Adventszeit ebenso viel zu bieten. Vor allem traditionelle böhmische Stücke werden hier quasi jeden Abend aufgeführt.
Weihnachtsmarkt Altstädter Ring (Staromestské Námestí)
Der Weihnachtsmarkt am Altstädter Ring befindet sich unmittelbar im Zentrum von Prag. Es handelt sich bei diesem um den größten und zugleich wohl bekanntesten Weihnachtsmarkt von Prag, weshalb er kaum überraschend Jahr für Jahr unzählige Touristen anzieht.
Seine Pforten öffnet dieser vom 2. Dezember bis zum 6. Januar jeweils von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr am Abend. Die Tradition gibt vor, dass bereits am Vorabend vom ersten Advent, also dem 2. Dezember 2017, die Beleuchtung des großen Weihnachtsbaums angezündet wird.
Dieser ist unmittelbar neben dem Jan-Hus-Denkmal aufgestellt. Das Zündeln des riesigen Christbaums ist eine fest in Prag verankerte Tradition, zu der sich auch viele der Einwohner einfinden, um die Zeit der Weihnachtsmärkte so gebührend einzuläuten.
Der Wenzelsplatz (Václavské námestí) Weihnachtsmarkt
Der zweitgrößte der Weihnachtsmärkte in Prag befindet sich am historischen Wenzelsplatz, genauer gesagt in dem unteren Teil davon. Auch dieser ist also sehr zentral in der Mitte der Hauptstadt gelegen.
Er öffnet seine Pforten ebenfalls am 2. Dezember, also dem Vorabend des ersten Advents und läuft schließlich bis zum Neujahr (01.01.2018). Geöffnet ist er während dieser Zeit täglich von 10 bis 22 Uhr.
Vor allem der Glühwein (svarák) ist hier sehr beliebt, aber auch traditionelle Spezialitäten wie der Zopfkuchen (vánocka) werden angeboten. Außerdem finden sich auf diesem Weihnachtsmarkt viele Handwerker und Künstler ein, die ihre Glas- und Holzarbeiten präsentieren.
Dank der unmittelbar in der Nähe befindlichen Einkaufspassage, kann man sich tagsüber auch schnell einmal außerhalb des winterlichen Wetters aufwärmen.
Weihnachtsmarkt am Platz des Friedens (Námestí Míru)
Dieser Weihnachtsmarkt öffnet seine Pforten schon etwas früher, liegt aber auch ein wenig außerhalb vom Zentrum, bleibt dennoch aber gut erreichbar. In Prag 2 gelegen, am Platz des Friedens beziehungsweise Friedensplatz, können Besucher diesen vom 20.11. bis zum 24.12.2017 besuchen.
Der Markt besitzt historische Bedeutung, zumal er in der Nähe von geschichtsträchtigen Bauten gelegen ist, so beispielsweise der St. Ludmila Kirche, dem Vinohrady Theater oder dem Nationalhaus. Es ist außerdem der Weihnachtsmarkt, der mit dem 20.11 als Startzeitpunkt am frühesten seine Tore öffnet.
Es handelt sich hierbei um einen etwas kleineren Markt mit rund 60 Ständen. Da er etwas abseits vom Touristentrubel liegt, ist er vor allem bei den Pragern sehr beliebt. Er hat von 10 bis 19 Uhr geöffnet.
Platz der Republik (Námestí Republiky)
Der Weihnachtsmarkt am Platz der Republik vor dem Zollhaus öffnet in der Zeit vom 25. November bis zum 24. Dezember täglich zwischen 10 und 19 Uhr. Am gleichen Platz gibt es noch einen zweiten Weihnachtsmarkt, welcher sich vor dem Einkaufszentrum „Palladium“ befindet. Dieser öffnet erst am 2.12. bis zum 1. Januar.
Ein Ausflug hin zu diesen Weihnachtsmärkten empfiehlt sich also vor allem dann, wenn bereits beide Märkte geöffnet haben oder man sowieso eine Shoppingtour im bekannten Palladium plant. Auf diesen Märkten werden vor allem Köstlichkeiten aus der regionalen Küche angeboten, sowohl der derben als auch der süßen Art.
Weihnachtsmarkt am Tylovo-Platz (Tylovo námestí)
Hierbei handelt es sich um den kleinsten Weihnachtsmarkt der Hauptstadt, welcher aber gerade deswegen einen ganz besonders einzigartigen Charme versprüht.
Dieser öffnet vom 23. November bis zum 24. Dezember 2017 in der Zeit von 10 Uhr am Morgen bis 19 Uhr am Abend. Er liegt ebenfalls in Prag 2 und damit etwas abseits vom Zentrum und den typischen Hochburgen der Touristen. Granatschmuck, hergestellt aus regionalem Stein aus Böhmen, wird hier ebenso gern verkauft wie verschiedene Kristallskulpturen.
Prager Burg (Hradschin, Hradcany)
Der Weihnachtsmarkt auf der Prager Burg liegt am weitesten weg vom Zentrum und öffnet vom 25. November bis zum 6. Januar. Mit seinen Öffnungszeiten von 9 bis 20 Uhr empfiehlt sich dieser sogar für Frühaufsteher oder als erster Weihnachtsmarkt auf der persönlichen Route.
Im Zuge dessen ist natürlich keine Überraschung, dass man die bekannte Prager Burg ebenfalls direkt bestaunen darf – idealerweise wenn eine frische Schneedecke liegt!
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