Prag ist ein Touristenmagnet, voller atemberaubend schöner historischer Gebäude, voller Kunst und geschichtlich bedeutender Sehenswürdigkeiten. Für das entspannte Bummeln, den kulturellen und gastronomischen Genuss, für sportliche und musikalische Events steht das Moldau-Ufer bereit. Hier setzt die Goldene Stadt seit einigen Jahren sehenswerte Neugestaltungen um. In diesem Artikel erfahren Sie, wie vielseitig und bunt das Leben auf den berühmten Promenaden der tschechischen Hauptstadt ist. Hinein ins Prager Wasservergnügen!

  • – Die große Flut und das Revitalisierungsprogramm
  • – Sightseeing
  • – Riesengläser und Tauchtoiletten
  • – Náplavka – Rasínovo Kai
  • – Náplavka – Smichov-Ufer und Dvorákovo Nabrezi
  • – Die Moldau-Inseln: Kampa
  • – Schützeninsel
  • – Kinderinsel
  • – Rafting in Troja
  • – Ferien im Gelben Bad

Die große Flut und das Revitalisierungsprogramm

2002 war ein schwarzes Jahr in der Goldenen Stadt gewesen. Die Moldau erreichte in der mitteleuropäischen Jahrhundertflut ihren historischen Höchststand. Große Teile der kostbaren Altstadt standen unter Wasser. Auch auf den Promenaden der Moldau richteten die reißenden Flusswasser verheerende Schäden an. Und obgleich die Stadt Teile der Náplavka aufgab und dort einen Parkplatz installierte, erblühte bald wieder ein reiches Kultur- und Veranstaltungsleben. 2009 startete dann das Revitalisierungsprogramm des Prager Stadtplanungsamtes. Das Ziel: Auf vier Kilometern Flussufer eine Begegnungsstätte von Kunst, Kultur und Naturschönheit schaffen. Das Prager Wasservergnügen!

Sightseeing

Der Bummel übers Moldau-Ufer lohnt sich immer. Denn Sie genießen einen phänomenalen Blick über die Altstadt. Vom linken Ufer sehen Sie das Nationaltheater, das Rudolfinum, das Agneskloster. Auf der rechten Seite stehend bewundern Sie den Hradschin, die Kleinseite, die Petrìn-Obstgärten. Auf allen Promenaden finden von Frühjahr bis Herbst zahlreiche Events statt: Konzerte, Bauernmärkte, Food-Festivals, sportliche Aktivitäten.

Riesengläser und Tauchtoiletten

Der erste Abschnitt des ehrgeizigen Promenaden-Umbaus ist inzwischen abgeschlossen. Unter der Federführung des Prager Architekten Petr Janda wurden die historischen Mauergewölbe – auch Katakomben genannt – neu gestaltet. Insgesamt gibt es 20 dieser Mauerräume. Sie wurden früher als Eiskeller genutzt und ziehen sich über vier Kilometer an der Moldau hin. Machen Sie sich auf ein verblüffendes Erlebnis gefasst.

Petr Janda hat die riesigen kreisrunden Maueröffnungen mit einer gigantischen schwenkbaren Glasscheibe einfassen lassen: 2,5 Tonnen schwer und, zur Seite geschwenkt, gleichzeitig die ‚Tür‘ ins Gewölbe. Das Glas schließt die Innenräume wasserdicht ab. Das ist überlebensnotwendig, denn die Cafés, Museen, Bibliotheken und Veranstaltungsräume in den Gewölben liegen auf Flussniveau.

Ein Blick auf die kommenden Planungen des Prager Wasservergnügens verspricht noch mehr. In der Moldau wird es schwimmende Toiletten geben! Das ist kein Witz. Sie begeben sich unter die Wasseroberfläche in einen verglasten Raum und schauen sich die Moldau auf Augenhöhe an. Des weiteren geplant sind ein elegantes Badeschiff mit Unterwasserrestaurant sowie ein neuer Schiffsterminal.

Náplavka – Rasínovo Kai

Der untere Teil der Prager Moldau-Promenade wird Náplavka genannt. Ihr bekanntester und belebtester Abschnitt ist der Rasínovo Kai. Hier sind die meisten Partyboote vertäut. Es gibt immer irgendeinen Markt, eine Veranstaltung, eine Gelegenheit für einen Kaffee oder ein tschechisches Bier an der Sonne. Eine besondere Attraktion ist das Theaterschiff der Gebrüder Forman, das ‚Schiff des Geheimnisses‘. An diesem besonderen Veranstaltungsort finden schon seit vielen Jahren in jeder Saison tolle Aufführungen statt.

Náplavka – Smichov-Ufer und Dvorákovo Nabrezi

Am Smichov-Ufer geht es verglichen mit dem Rasinovo-Kai beschaulich zu. Von hier aus genießen Sie einen fantastischen Blick auf den Vysehrad – Prags uralten Burgwall aus dem 10. Jahrhundert. An den Ufern gibt es wechselnde Veranstaltungen und Märkte. Auf dem Wasser ist unter anderem das Schiffshotel ‚Admiral‘ vertäut. Auch eine schwimmende Kunstgalerie treibt auf dem Moldau-Wasser. Der dritte Náplavka-Abschnitt heißt Dvorákovo Nabrezi – benannt nach Tschechiens geliebtem Komponisten Dvorák. Dieser Promenadenabschnitt bietet einen tollen Panoramablick auf den Hradschin. Von hier legen die Prager Moldauschiffe zu ihren Ausflugs- und Inselfahrten ab.

Die Moldau-Inseln: Kampa

Ein Wasservergnügen wäre ohne einen Inselbesuch nicht vollständig. In der Prager Moldau laden etliche kleine und größere Eilande zum Besuch ein. Am vielleicht bekanntesten ist die Kampa, eine der schönsten Stadtinseln Europas, von vielen Kennern auch tschechisches Venedig genannt. Im Norden stehen die Bögen der Karlsbrücke über der Kampa. Sehenswert sind auch die alten Wassermühlen, das Kunstmuseum und die Werich-Villa.

Schützeninsel

Auf der Schützeninsel geht es entspannt zu. Uralter Baumbestand und ungewöhnlich Prag-Panoramen laden zum Seelebaumelnlassen ein. Im Norden finden Sie einen Park mit mehreren Kinderspielplätzen und gelegentlichen Veranstaltungen wie Open-Air-Konzerten. Außerdem gibt es drei Ruder- und Tretbootverleihe. Von hier aus starten Sie als eigener Kapitän ins Prager Wasservergnügen.

Kinderinsel

Apropos Kinder. Dem Nachwuchs ist in Prag eine eigene Insel geweiht. Wenn Ihre Kleinen sich vom anstrengenden Stadtbummel erholen wollen, sind Sie auf der Kinderinsel goldrichtig. Die Stadt Prag erweist diesem Namen Referenz, indem sie hier ein ganzes System von Kinderspielplätzen für jede Altersgruppe geschaffen hat.

Rafting in Troja

Abgesehen vom Rudern ist der Sport in dieser Darstellung des Prager Wasservergnügens etwas kurz gekommen. Die letzten zwei Tipps ändern das. Im nördlichen Prag, oberhalb der Moldau-Schleife, liegt der Stadtteil Troja. Hier erwartet Sie ein Rafting der Spitzenklasse. Nein, nicht auf der Moldau. Die fließt gemächlich und romantisch Richtung Elbe. Der Rafting-Kanal von Troja ist künstlich angelegt worden: 410 Meter wildes Wasser der Schwierigkeitsstufe 3 bis 4. Begleitet wird das Wildwassererlebnis durch einen erfahrenen Lehrer.

Ferien im Gelben Bad

Das Gelbe Bad ist Tradition. Bereits im Jahr 1910 wurde die Badeanstalt an der Moldau gegründet. Dieser legendäre Freizeitort verfiel ab den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, wurde 2002 bei der großen Flut zerstört und dann bis 2005 zu einem wunderbaren ‚Ferienareal‘ in der Stadt gestaltet. Das Gelbe Bad liegt auf dem rechten Moldauufer unweit der Festung Vysehrad. Neben echten Sandstränden, Kinderpools, Bars und Restaurants stehen auch Kanus, Kajaks, Paddle- und Megaboards für die Flusseroberung bereit.