Sie planen einen Kurztrip oder eine längere Reise nach Prag? Herzlichen Glückwunsch, damit haben Sie sich für eine aufregende Stadt voller Geschichte, Kultur und gesellschaftlichen Leben entschieden. Zu den prägenden Sehenswürdigkeiten der tschechischen Hauptstadt gehört die Prager Burg. Mit samt ihren zahlreichen Gebäuden, der beeindruckenden Geschichte und wichtiger Informationen für Besucher und Touristen, stellen wir Ihnen das prager „Must-See“ hier vor.

Übersicht:

  • Einleitung
  • Die Prager Burg und ihre Sehenswürdigkeiten
  • – Der ideale Besuch – Tipps für den Aufenthalt!
  • Zur Geschichte der Burg in Prag
  • Wichtige Informationen für Besucher & Touristen
  • – Preise & Öffnungszeiten
  • – Sonstiges

Prager Burg

Einleitung

Ein beeindruckendes Bauwerk, das das soziale und kulturelle Leben der Stadt bündelt und gleichzeitig prägendes Symbol des ganzen Landes ist: Die Prager Burg. Das bestätigt allein schon die beachtliche Besucherzahl von 1,42 Millionen Menschen pro Jahr. Die Burg ist damit unangefochtene Nummer eins unter den tschechischen Sehenswürdigkeiten und Touristenziele.

Historischen Schriften zufolge handelt es sich um das größte geschlossene Burgareal der Welt – einschließlich der Heilig-Kreuz-Kapelle, drei Schlosshöfen und großzügiger Garten- und Parkflächen. Im 9. Jahrhundert von einem Prinzen gegründet ist sie heute die Residenz des tschechischen Präsidenten. Seit Zeiten ist die Prager Burg Sitz von Kaisern, Königen und Präsidenten.

Die Prager Burg und ihre Sehenswürdigkeiten

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Auf dem Stadtberg Hradschin wacht die Prager Burg seit über 1.000 Jahren über die Bewohner und bildet seit ihrer Gründung den zentralen Punkt der Stadt – nicht nur politisch, sozial und kulturell, sondern auch optisch. Mit der erhöhten Position auf dem Berg und den Türmen des Veitsdoms ist sie kaum zu übersehen. Und innerhalb der rund 7 Hektar, die das Burgareal misst, gibt es allerhand Sehenswürdigkeiten zu bestaunen.

Veitsdom: Das gotische Gebäude wurde auf Anweisung von Karl IV. Im Jahr 1344 errichtet. Als erste Kathedrale an dieser Stelle erhob sie Prag zum Erzbistum. Sie diente fortan als Krönungskirche und Grabstätte für die böhmischen Könige.

Entsprechend prunkvoll ist das Innere des Veitsdoms ausgestattet: Halbedelsteine, vergoldeter Stuck, bömische Kronjuwelen, prachtvolle Glastfenster u.a. vom berühmten tschechischen Künstler Alfons Mucha. Besonderes Highlight der Besichtigung der Kathedrale: Der 99 Meter hohe Hauptturm, der für Besucher geöffnet ist. Beim Verlassen des Doms sollten Sie unbedingt stehen bleiben und nicht nur den Burghof auf sich wirken lassen, sondern gleichfalls den nebenstehenden Obelisk zum Gedenken der Opfer des Ersten Weltkrieges besichtigen.

Königspalast: In mattem Braungrau mit weißen Fensterrahmen und roten Ziegeln erstrahlt der Alte Königspalast im zweiten Burghof der Prager Burg. Der frühere Herrschersitz zählt zahlreiche prunkvolle Räume und Säle wie den Vladislav-Saal, der sich über 60 Meter in die Länge zieht. Der Saal diente nicht nur für Regierungssitzungen, Krönungen oder Festakte, sondern auch für Tuniere.

Er verfügte eigens über einen Reiteraufgang, sodass die Ritter direkt in den Saal reiten könnten. Im benachbarten Ludwig-Flügel begann der Überlieferung nach der Dreißigjährige Krieg, als man zwei katholische Präsidenten aus dem Fenster warf. Aufwendige Stuckarbeiten, Gemälde und Kunstwerke zieren noch heute den Palast. Noch heute ist der Königspalast Sitz des Präsidenten. Einige Räume sind dennoch für Besucher geöffnet.

Interessanter Fakt: Der Präsident bewegt sich innerhalb der Burg nur in unterirdischen Gänge, weil dies sicherer ist.

St. Georgs-Basilika: Am Georgsplatz steht die romanische St. Georgs-Basilika mit den Türmen Adam und Eva. Das ehemalige Kloster befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Veitsdom und stellt mit ihrer beschaulichen Größe einen interessanten Kontrast dar. Mit Baubeginn vor 921 stellt die Basilika die drittälteste Kirsche in Böhmen und das erste Kloster des Landes dar. In den Räumen des früheren Klosters ist heute die Nationalgalerie mit zahlreichen Kunstwerken untergebracht.

Heilig-Kreuz-Kapelle: Die Kapelle wurde erst im 18. Jahrhundert zur Prager Burg hinzugefügt, was sie zum jüngsten Gotteshaus des Areals macht. Das barocke Gebäude befindet sich im 2. Burghof und wurde aufgrund einer Ausstellung der wertvollsten Kirchenschätze aus dem Veitsdom im 20. Jahrhundert auch Schatzkammer genannt.

Burggalerie im Burghof: Im nördlichen Teil der Prager Burg befindet sich auf dem 2. Burghof die Burggalerie, die in den früheren Stallungen der spanischen Pferde untergebracht wurde. Im 16. Jahrhundert unter Rudolf II war die Galerie die größte und wertvollste Sammlung an Kunstwerken in ganz Europa. Rund 100 Gemälde können in der Galerie besichtigt werden.

Wehranlage mit Mihulka-Pulverturm, Weißer Turm und Daliborka: An der nördlichen Seite befindet sich die Wehranlage mit dem Pulverturm. Seinen Namen trägt der spätgotische Turm aus dem 15. Jahrhundert, weil man hier das Schwarzpulver für die Waffen lagerte. Einen guten Überblick über nahende Feinde bot der hohe Daliborka Turm, dessen unterer Teil – der Weiße Turm – unter Rudolf II als Gefängnis diente.

Matthiastor: In imposanter Statur gewährt das Matthiastor Durchgang vom ersten in den zweiten Burghof. An der Vorderfront der Burg gelegen, gehört es zu den ersten Sehenswürdigkeiten, die Besucher auf dem Areal sehen. Beim Durchschreiten des Matthiastor sieht man prachtvolle Treppen, die zu den repräsentativen Räumen des Präsidenten führen.

Palais Lobkowicz: Einen der größten Bankettsäle findet man im Palast Lobkowicz, der zwar bereits im 15. Jahrhundert nach einem Brand im östlichen Teil der Burg gebaut wurde, allerdings erst durch den Umbau im 17. Jahrhundert durch die Familie Lobkowicz sein heutiges Aussehen und seinen Namen erhielt.

Der ideale Besuch – Tipps für den Aufenthalt!

Die Prager Burg kann man in einigen Stunden gemütlich besichtigen. Wir haben für Sie einige Tipps zum Rundgang zusammengefasst:

Nach dem Eingang in die Burg erhaschen Sie zuerst einen Einblick ins „Innere“ des heutigen Präsidentensitzes und erahnen die Pracht der Empfangsräumen, denn im Matthiastor zwischen erstem und zweitem Burghof sehen Sie den Treppenaufgang.

Auf dem zweiten Burghof umringen Sie der prächtige Kohlbrunnen, die Heilig-Kreuz-Kapelle sowie die Burggalerie. Dahinter ist auch der Spanische Saal, der heute für präsidiale Festakte genutzt wird.

Weiter zum dritten Burghof ist die Kathedrale unübersehbar. Nach der Besichtigung der prachtvollen Kirchenräume gehen Sie unbedingt auf den Hauptturm. Dort befindet sich eine Aussichtsplattform, die einen unbeschreiblichen Blick über Prag garantiert.

Über den Platz an der Georgsstatue vorbei gelangen Sie zum Alten Königspalast östlich vom Veitsdom. Wenn Sie in den Vladislav-Saal schreiten, gehen Sie bis zur südlichen Wand. Dort erstreckt sich erneut ein unglaubliches Panorama über die Stadt.

Lassen Sie sich nun Richtung Osten treiben – vorbei an der St. Georgs-Basilika zum Palais Lobkowicz, das fast das Ende der Burg bemauert. Wenn Sie zuvor nach Norden abbiegen, gelangen Sie zum Goldenen Gässchen. Die schmale Straße ist von Fachwerkhäusern gesäumt und bildet in ihrer idyllischen Beschaulichkeit einen wundervollen Kontrast zur prunkvollen Umgebung aus Veitsdom und Königspalast. In den Häuschen befindet sich seit 2010 eine Dauerausstellung, die das frühere Leben in der Burg zeigt – inklusive authentischer Souveniers.

Erholung bieten die umliegenden Parkanlagen wie der Paradiesgarten südlich des zweiten Burghofs und der Basteigarten am Haupteingang. Mit mehr als 3 Hektar Fläche bietet der Königliche Garten genug Wege für einen ausgedehnten Spaziergang. Lohnenswerter Halt ist hier das Lustschloss der Königin Anna (Ehefrau von Ferdinand I) im Renaissance-Stil, auch als Belvedere bekannt, mit den bronzenen Singenden Brunnen.

Zur Geschichte der Burg in Prag

Prinzen Bořivoj aus dem Geschlecht der Premysliden gründete um 880 die Prager Burg. Die ersten Steine wurden in der Kirche zur Jungfrau Maria verbaut. Diese ist heute aber nur noch in Überresten zu sehen. Später folgten die St. Georgs-Basilika sowie das angrenzende Kloster, das als erstes von Tschechien gegründet wurde. Die im 10. Jahrhundert errichtete Rotunda von St. Veit wurde im 11. Jahrhundert durch das Kirchengebäude ersetzt. 1344 begann dann der Ausbau zum Veitsdom. In den fortlaufenden Jahrzehnten erfolgt die Befestigung der Burg sowie deren Umbauten an Burgmauer und Kirchen.

In der Mitte des 14. Jahrhunderts begann für die Prager Burg eine bedeutende Zeit. Zunächst durch einen großen Brand vielfach zerstört, wurde das Areal von Karl IV., damaliger Sohn des Regierenden Johann des Blinden, wieder aufgebaut und umgestaltet. Mit dem endgültigen Baubeginn der Kathedrale erfolgte die Ernennung Prags zum Erzbistum. Mit der aufkommenden Renaissance um 1470 zogen prachtvolle Elemente in die Gebäude ein – unter anderem der Vladislav-Saal, der noch heute beeindruckend ist.

Im 16. Jahrhundert prägte vor allem der Zweite Prager Fenstersturz die Geschichte der Prager Burg. Als zwei Staatsmänner aus dem Fenster des Ludwigsflügels geworfen wurden, sollen die Aufstände der Protestanten gegen die Katholiken begonnen haben. Dieser Fenstersturz gilt als Beginn des Dreißigjährigen Kriegs und der 400-jährigen Herrschaft der Habsburger.

1918 zog der erste Präsident der unabhängigen Tschechoslowakei in die Räumlichkeiten der Prager Burg ein. Verschiedene Umbauten wurden in diesem Zusammenhang durchgeführt. 1989 wurde das Areal erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich. Den Besuchern offenbarten sich prachtvolle Säle, Juwelen und Edelsteine, die Kaiserlichen Pferdeställe, der Königsgarten sowie unbezahlbare Kunstwerke und historische Dokumente.

Wichtige Informationen für Besucher & Touristen

Die Prager Burg ist für Besucher geöffnet und kann sowohl mit als auch ohne geführten Rundgang besichtigt werden. Geführte Touren werden in unterschiedlichen Sprachen angeboten. Es empfiehlt sich die Tickets frühzeitig zu buchen, um ggf. unnötige Wartezeiten zu vermeiden.

Preise & Öffnungszeiten

In der Sommerzeit (1. April bis 31. Oktober) hat die Prager Burg zwischen 9.00 und 17.00 Uhr geöffnet. Das Außenareal ist zwischen 6.00 und 22.00 Uhr zugänglich. In der Wintersaison zwischen dem 1. November und dem 31. März verkürzt sich lediglich die Besichtigungszeit der historischen Gebäude auf 16.00 Uhr.

Ticketpreise werden je nach Bereich der Burg erhoben:

  • Rundgang A für ca. 13 Euro: St. Veits Kathedrale, Alter Königspalast, Ausstellung „Die Geschichte der Prager Burg“, St. Georgs-Basilika, Goldenes Gässchen mit Daliborka und Weißem Turm.
  • Rundgang B für ca. 10 Euro: St. Veits Kathedrale, Alter Königspalast, St. Georgs-Basilika, Goldenes Gässchen mit Daliborka Turm.
  • Rundgang C für ca. 13 Euro: Ausstellung „Die Schätze der St. Veits Kathedrale“, Prager Burggalerie.
  • Ausstellung „Die Geschichte der Prager Burg“ : für ca. 6 Euro
  • Ausstellung „Die Schätze der St. Veits Kathedrale“: für ca. 11 Euro
  • Prager Burggalerie: für ca. 4 Euro
  • Pulverturm „Ausstellung der Burgwache“: für ca. 2,50 Euro
  • Großer Südturm mit Galerie: für ca. 5,50 Euro

Es handelt sich um den regulären Preis. Ermäßigungen erhalten Kinder zwischen 6 und 16 Jahren, Schüler und Studenten in Vollzeit bis 26 Jahre sowie Senioren ab 65 Jahren. Besuchergruppen mit 1 bis 5 Kindern unter 16 Jahren und zwei Erwachsenen zahlen den Familienrabatt. Kinder unter 6 Jahren können die Prager Burg kostenfrei besuchen. Weitere Ermäßigungen und Informationen sind der offiziellen Webseite der Stadt Prag zu entnehmen.

Sonstiges

Die Tickets sind für den Tag des Kaufes und den Folgetag gültig. Eintrittskarten für die Ausstellung sind direkt in deren Räumlichkeiten zu erwerben. Tickets für Führungen sind ausschließlich im dritten Burghof am Informationszentrum zu erwerben. Die Preise belaufen sich auf 1,80 Euro pro Person und Stunde. Audioguides kosten rund 13 Euro für 3 Stunden.

Gute Verkehrsanbindungen erhalten Sie mit der Tram Nr. 22, die am Sommer-Königspalast (Královský letohrádek) und am Prager Schloss (Pražský hrad) hält. Von der Station Phorelec sind es etwa 10 Minuten zu Fuß.

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