Die Prager Metro ist erst 40 Jahre alt. Zum größten Teil wurde sie von Russen erbaut. Sie befördert pro Jahr durchschnittlich 600 Millionen Menschen. Sie lässt sich bequem nutzen, ist schnell, sauber und effizient. Aktuell bedienen drei verschiedene Linien ein Streckennetz von rund 62 Kilometer Länge, wobei sich die meisten der 61 Stationen unter der Erde befinden. Alle Metrostationen verfügen über Rolltreppen. Einige davon sind behindertengerecht gestaltet.
Die drei Linien der Prager Metro
- Linie A – grün – Endstationen: Dejvická und Depo Hostivar
- Linie B – gelb – Endstationen: Zlicín und Cerný Most
- Linie C – rot – Endstationen: Letnany und Háje
Für die Zukunft sind zwei neue Linien sowie mehrere neue Stationen geplant.
Umsteigestationen
Im Stadtzentrum gibt es drei Umsteigestationen. Dort kreuzen sich jeweils zwei Linien der Prager Metro.
- 1. Linien A und B – Mustek – am unteren Ende des Wenzelsplatzes
- 2. Linien A und C – Muzeum – am oberen Ende des Wenzelsplatzes
- 3. Linien B und C – Florenc – am Busbahnhof
Jede der drei Umsteigestationen ist deutlich gekennzeichnet. Der Umstieg dauert inklusive Fußweg zwischen drei und fünf Minuten.
Verkehrszeiten
Die Züge der Prager U-Bahn verkehren aktuell zwischen 4.45 Uhr und 24.00 in Intervallen von einer und drei Minuten (Stoßzeiten) bis vier und zehn Minuten (ruhigere Stunden). Auf jedem Bahnhof befinden sich große elektronische Anzeigetafeln, auf denen die jeweiligen Abfahrtzeiten angezeigt werden.
Ansagen in den Zügen
Die Fahrgäste werden mit folgenden Ansagen über die jeweilige Situation informiert:
- – Name der Station, an der der Zug aktuell hält.
- – Achtung! Der Zug fährt ab. Bitte nicht mehr ein- oder aussteigen!
- – Name der kommenden Station.
- – Umsteigemöglichkeiten, falls vorhanden.
Streckenplan
Es gibt eine große Karte, die das gesamte Prager Metrosystem übersichtlich dargestellt. Interessenten bekommen diese Karte in der Touristinformation oder an den Informationsschaltern in den U-Bahn-Stationen. Zusätzlich steht der Streckenplan auf der Webseite der Prager Verkehrsbetriebe zum Download und Ausdrucken bereit.
Fahrscheine
Ein Fahrschein für die Prager Metro kostet aktuell entweder 24 Kc (ca. 1,00 Euro) für 30 Minuten oder 32 Kc (ca. 1,40 Euro) für 90 Minuten. Ein Tagesticket für 24 Stunden kostet aktuell 110 Kc (ca. 4,50 Euro). Umsteigen ist in allen drei Fällen erlaubt. Die Fahrscheine müssen unmittelbar nach Betreten der Metro entwertet werden. Zum Kauf stehen in den Stationen entsprechende Schalter und Automaten zur Verfügung. Auch viele Hotels bieten Metrofahrscheine an. Zudem besteht in Prag die Möglichkeit, jederzeit einen Fahrschein via SMS zu kaufen. Dieser kostet dann genau so viel, wie ein regulärer Fahrschein zuzüglich SMS-Gebühren.
Beförderung bestimmter Personen und Gegenstände
Folgende Personen- und Personengruppen befördert die Prager Metro kostenfrei:
- Kinder bis zu sechs Jahren, wobei nur das erste Kind Anspruch auf einen Sitzplatz hat.
- Personen, die Kinder, die im Besitz eines „Kinderausweises bis 3 Jahre“ sind, begleiten.
- Personen, die laut EU-Personalausweis oder Reisepass nachweislich älter als 70 Jahre sind.
- Inhaber eines Tschechischen! Behinderten- oder Schwerbehindertenausweises.
Für den Transport von sperrigem Gepäck, Kinderwagen ohne Kind, Fahrrädern, und Hunden muss ein separater Fahrausweis gelöst werden. Dieser kostet aktuell pro Gegenstand 16,- Kc.
Bußgeld für Schwarzfahrer
Schwarzfahrer werden in Prag vergleichsweise moderat zur Kasse gebeten. Wer ohne gültigen Fahrschein erwischt wird, zahlt vor Ort 800 Kc (ca. 30,00 Euro), ansonsten 1500 Kc, was derzeit rund 55,00 Euro entspricht.
Wie in anderen Städten der Welt werden natürlich auch in Prag die Preise für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel von Zeit zu Zeit an die wirtschaftliche Lage angepasst. Tagaktuelle Informationen finden sich auf der Webseite www.dpp.cz/de.
Wichtige Informationen zum Thema Sicherheit
Der öffentliche Nahverkehr, einschließlich Metro, funktioniert in Prag zuverlässig und schnell. Zudem ist Prag eine vergleichsweise friedliche Stadt, in der man sich auch bei Nacht und in kleineren Gassen sicher fühlen kann.
Allerdings verstehen Taschendiebe hier wie anderswo ein Portemonnaie oder ein Handy, das aus der Hosen- oder Handtasche ragt, als Einladung. Ebenso sollten Fotoapparate und Taschen nicht allzu sorglos von der Schulter baumeln. Das gilt besonders im überfüllten Zentrum, an wichtigen Sehenswürdigkeiten sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie der Prager Metro.
Vorsicht vor falschen Kontrolleuren
Kontrolleure der Prager Verkehrsbetriebe fahren in regelmäßigen Abständen mit den Metrozügen mit und kontrollieren die Fahrausweise der Fahrgäste. Dabei haben sie die Pflicht, sich mithilfe einer gut sichtbaren Dienstmarke und auf Wunsch zusätzlich mit einem Dienstausweis auszuweisen.
Wird ein Fahrgast ohne Fahrausweis angetroffen, muss er sich ebenfalls entsprechend ausweisen. Danach erhält er vom Kontrolleur ein Dokument, welches frei übersetzt ungefähr „Bestätigung einer erfolgten Kontrolle“ heißt.
Zusätzlich wird er aufgefordert, die unter der Überschrift „Schwarzfahren“ genannte Strafe zu zahlen. Manchmal sind jedoch Gauner unterwegs, die sich unberechtigterweise als Kontrolleure ausgeben und ungeniert Strafen für fadenscheinige „Verfehlungen“ kassieren. Deshalb ist es im Falle einer Abmahnung immer ratsam, sich vom Kontrolleur den personalisierten Dienstausweis zeigen zu lassen.
Fazit:
Insgesamt bietet die Prager Metro eine schnelle Möglichkeit der Fortbewegung, wobei sie die wichtigsten Bereiche der tschechischen Hauptstadt beinahe rund um die Uhr abdeckt. Lediglich zwischen 0.00 Uhr und 4.45 Uhr legt sie eine Pause ein. Gemessen am EU-Durchschnitt ist ihre Nutzung günstig und sicher.
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