Schon Mozart war regelrecht begeistert. Vom Glanz und Zauber, von den gegensätzlichen Baustilen, von der Schönheit und vor allem von einem Flair, wie ihn wohl nur wenige andere Städte ausstrahlen. Keine Frage, Prag ist in der Tat sehenswert. Noch heute sind deutlich die Spuren vergangener Zeiten als königliche und kaiserliche Residenzstadt zu sehen. Es ist eine Stadt, die das Gestern mit dem Morgen symbiotisch vereint. Wer Prag einen Besuch abstattet, wird dabei von einer ungemeinen Vielzahl an touristischen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in den Bann gezogen. Zu diesen zählen auch das Metronom und der Park Letnà …

Metronom und Park Prag

Metronom soll die Vergangenheit unvergesslich machen

Ein zentraler Punkt des Parks stellt Das so bezeichnete Metronom stellt dabei einen zentralen Anlaufpunkt des bekannten dar. Es liegt zentral neben der Burg, aber ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade. Direkt gegenüber – auf der anderen Seite der Moldau befindet sich das jüdische Viertel Josevof. Erschaffen wurde das Prager Metronom vom tschechischen Kunstprofessor, Bildhauer und Schmuckdesigner Vratislav Karel Novák (1942-2014).

Alle Prager Sehenswürdigkeiten finden Sie hier

Das am 15. Mai 1991 im Prager Letná-Park genau auf der Fläche des im Jahres 1962 zerstörten Stalin-Denkmals errichtete Bauwerk soll dabei daran erinnern, sich stets an die Vergangenheit zu erinnern. Es symbolisiert quasi den unerbittlichen Lauf der Zeit und dokumentiert gleichzeitig die Anfang der 1960er Jahre massiv voran getriebene Entstalinisierung.

Der Künstler taufte seine künstlerische Installation , die genau auf dem Sockel des gesprengten Stalin-Denkmals positioniert ist, dann auch sinnigerweise „Time Machine“; allerdings ist der umgangssprachliche Name „Metronom“ sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen weitaus beliebter respektive geläufiger.

Funktionelle Unterschiede zu einem herkömmlichen Metronom

Die umgangssprachliche Bezeichnung des Kunstwerks verwundert dabei ein wenig. Funktionell hat die „Time Machine“ nämlich kaum etwas mit einem Metronom als typischen Taktgeber gemeinsam. Stattdessen dient der gewichtige Metallkorpus am Zeiger vielmehr als Gegengewicht zum Zeiger selbst.

Bei einem Metronom im herkömmlichen Sinne erfüllt demgegenüber dieses Gewicht am Zeiger die Funktion der Taktfrequenz-Einstellung. Angetrieben wird der Zeiger, der einen Kreisbogen von rund 60 Grad beschreibt, mittels eines verbauten Elektromotors, der sich gemeinsam mit weiteren Komponenten innerhalb eines dreieckigen Grundgestells befindet.

Lediglich der Zeiger sowie das zugehörige Gegengewicht sind außerhalb dieses Gestells angebracht. Das per Hubschrauber aufgestellte Kunstobjekt ragt bei einem Gewicht von sieben Tonnen stolze 25 Meter in die Höhe. Die Stromleitungen sind weitläufig sichtbar angebracht. Sie stören den Gesamteindruck aber keineswegs. Vielmehr haben Sie sogar einen optisch interessanten Effekt, da im Laufe der Zeit zahlreiche Schuhe und auch die eine oder andere angebrachten Weinflasche von den Kabeln herunter baumeln.

Fun, Action und Sport rund um das Metronom

Das Metronom ist als mahnendes Kunstwerk sicherlich sehenswert, aber es ist vor allem der Ausblick über die Dächer Prags und auch der Moldau, der eine echte Belohnung für den teilweise mühsamen Aufstieg über die Treppen darstellt. Aber nicht nur Touristen und sonstige Besucher sind auf dem Plateau rund um das Metronom anzutreffen.

Auch die Jugendlichen aus Prag und Umgebung haben den Platz als einen beliebten und viel frequentierten Treffpunkt auserkoren. Insbesondere Skater haben hier eine Heimat gefunden und zeigen teilweise eine atemberaubende Performance mit ihren Skateboards, die schon einmal mit spontanem Beifall anwesender Touristen bedacht wird.

Ein entsprechender Coolnessfaktor und eine permanente Partystimmung ist dann auch – insbesondere in den Sommermonaten rund um das Metronom allgegenwärtig. Auch das Umfeld ist komplett auf Action, Sport und Party ausgelegt. So sind im großräumigen Umfeld ein großer Skaterpark, diverse Laufstrecken, mehrere Sportplätze sowie verschiedene Biergärten untergebracht. Gerade der Biergarten „Stalin“, der gleichzeitig als Bar und Kulturzentrum unter freiem Himmel fungiert, erfreut sich dabei größter Beliebtheit. Ob Ausstellungen, Tanzpartys oder auch kleine Konzerte – hier ist immer was los.

Freizeitvergnügen, kulinarische Höhepunkte und geniale Fotospots

Auch der Park an sich lädt regelrecht zum Verweilen und Entdecken ein. Alleine der Aussichtspunkt rund um den historischen Hanavský-Pavillon, der als ein gusseisernes Gebäude mit integriertem Restaurant konzeptioniert wurde, ist stets einen Besuch wert. Die Kamera sollte dabei aber niemals vergessen werden. Einen besseren Fotospot mit einem derartigen Panoramablick lässt sich kaum woanders finden.

Wer genügend Fotos geschossen hat, kann sich zum Beispiel einem ausgiebigem Rundgang durch den weitläufigen Park widmen. Für eine Rast bieten sich inmitten der gepflegten Grünanlagen, der hochgewachsenen Bäume oder auch der ungemein langen Platanen-Alleen angenehme Sitzmöglichkeiten, die etwa für ein nettes Familienpicknick genutzt werden können. Sehenswert ist sicherlich auch das im Ostteil des Parks gelegene Letná-Schlösschen. Wer dabei saisonale Küche kulinarisch genießen möchte, kann dort auch direkt in ein sommerliches Gartenrestaurant einkehren.

Auch Romantiker kommen auf ihre Kosten

Wer möchte, kann sich aber auch jederzeit sportlich betätigen. Bei entsprechendem Wetter wird auf den zahlreichen Rasenflächen Fußball, Softball oder auch Lacrosse gespielt. Auch Romantiker kommen hier voll auf ihre Kosten. Schließlich zählt der Park nicht umsonst als die Prager Location für Verliebte. Ob auf dem Rasen, auf einer Decke unter den hoch aufragenden Bäumen oder auf einer der zahlreichen Parkbänke – verliebte Pärchen sind nahezu allerorts im Park zu sehen.

Wird es dann dunkel, begeben sich die Pärchen eng umschlungen zu den besten Aussichtspunkten am Metronom oder am Hanavský-Pavillon. Bei der wundervollen Aussicht auf die so bezeichnete „Hunderttürmige Stadt“ wird dabei garantiert so mancher Liebesschwur gehaucht …

Bildquelle: © filipobr – Fotolia.com