Prag und seine Moldau. Kaum etwas anderes prägt die Hauptstadt Tschechiens so sehr wie der Fluss, der durch sie hindurchführt. Die zahlreichen Sehenswürdigkeiten entlang des Ufers laden zum Besichtigen und Verweilen ein.
Das „Böhmische Meer“
Die Moldau ist der längste Fluss Tschechiens. Uhren Ursprung hat sie im Zusammenfluss von Warmer Moldau und Kalter Moldau in einem Moor namens Mrtvý luh an der Südgrenze des Landes. Nach 430 Kilometern mündet sie in die Elbe. Der Name Moldau steht für „wildes, reißendes Wasser“. Oft wird sie auch als das „Böhmische Meer“ bezeichnet. Doch keine Sorge, in Prag ist sie normalerweise ganz friedlich.
Sehenswürdigkeiten entlang der Moldau
In früheren Zeiten war die Moldau noch ein wichtiger Transportweg und durfte insofern als Lebensader der Stadt bezeichnet werden. Heute wird sie vor allem von Ausflugsbooten befahren, um Gästen den Blick auf Prag vom Wasser aus zu ermöglichen. Dabei wird der Blick auf eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten gelenkt, von denen wir hier nur ein paar der wichtigsten auflisten möchten.
Prager Burg mit Veitsdom
Die im 9. Jahrhundert gegründete Prager Burg liegt auf dem Berg Hradschin und diente lange Zeit böhmischen Herzögen und Königen als Sitz. Heute residiert dort der Präsident der Tschechischen Republik. Die Burg gehört zu den meistbesuchten touristischen Zielen Prags. Sehenswert ist beispielsweise die stündliche Wachablösung der Burgwache im Ehrenhof.
Innerhalb der Burganlage und weithin sichtbar befindet sich der Veitsdom. Die gotische Kathedrale ist das größte Sakralgebäude Tschechiens. Mit dem Bau dieses imposanten und nach dem Heiligen Veit benannten Gebäudes wurde im Jahr 1344 auf Geheiß Karls IV. begonnen. Teile des Veitsdoms wurden erst im 20. Jahrhundert fertiggestellt.
Die Karlsbrücke
Die Karlsbrücke darf eigentlich bei keinem Besuch in Prag fehlen, denn sie zählt zu den ältesten Steinbrücken Europas. Anfang und Ende der Brücke werden von zwei Türmen markiert.
Die Brücke ist heute nur noch für Fußgänger zugänglich, aber dennoch gut besucht. Kein Wunder, denn von hier aus genießen Sie einen besonders eindrucksvollen Blick über die Moldau.
Nicht zu vergessen sind auch die zahlreichen Heiligenfiguren entlang der Brücke. Zu den bekanntesten zählt dabei jene des Heiligen Jan Nepomuk. Wer auch auf die Karlsbrücke selbst einen Blick werfen möchte, kann dies vom Altstädter Brückenturm tun.
Das Prager Nationaltheater
Das Nationaltheater liegt direkt an der Moldau. Das im 19. Jahrhundert im Stil der Neorenaissance errichtete Gebäude zählt mit zu den Wahrzeichen der Stadt. Es wurde erst vor wenigen Jahren, zwischen 2012 und 2015, von außen generalsaniert und lässt sich vom gegenüberliegenden Ufer oder von einem Boot aus besonders gut in Augenschein nehmen.
Das Rudolfinum
Das Rudolfinum ist Heimat der Tschechischen Philharmonie und stammt aus dem 19. Jahrhundert. Das aus Sandstein und ebenfalls im Stil der Neorenaissance errichtete Gebäude befindet sich am rechten Ufer der Moldau, wo es wegen seiner hellen Farbe direkt ins Auge fällt.
Kundigen Besuchern mag die bauliche Ähnlichkeit zur Dresdner Semperoper auffallen, an die das Rudolfinum angelehnt ist. Benannt wurde es nach dem Schirmherrn Kronprinz Rudolf. Das Rudolfinum ist in Prag aber nicht nur die erste Adresse für Konzertbesuche. Es beherbergt auch die staatliche Kunstgalerie, die in erster Linie mit Werken aus der zeitgenössischen Bildenden Kunst aufwarten kann.
Die Halbinsel Kampa
Wer es zwischendurch etwas geruhsamer angehen lassen möchte, für den ist die Halbinsel Kampa das richtige Ausflugsziel. In der Nähe der Karlsbrücke gelegen bietet sie neben dem einmaligen Ambiente diverse Sehenswürdigkeiten und große Grünflächen, die zum Verweilen einladen.
Dieser sehr alte Teil Prags wird gerne mit Venedig verglichen, da viele Häuser entweder direkt am oder sogar ins Wasser gebaut wurden. Besonders sehenswert sind die beiden alten Mühlen, die auch heute noch verlässlich ihren Dienst tun.
Wenn sich nach so vielen Eindrücken der Magen zu Wort meldet, wird es Zeit für einen Besuch auf der Schützeninsel, die sich ebenfalls in Sichtweite der Karlsbrücke befindet. Hier sind zahlreiche Restaurants angesiedelt – sowohl an Land als auch im Wasser in Form von Gastrobooten.
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