Auf Flohmärkten in Prag lassen sich immer wieder Souvenirs, kleine Kostbarkeiten und zahlreiche nützliche Gegenstände erhaschen. Und mit etwas Verhandlungsgeschick auch zu relativ erschwinglichen Preisen. Viele Flohmärkte finden in der Moldaumetropole regelmäßig an selben Ort und gleicher Stelle statt. Welche wichtigen Trödelmärkte die goldene Stadt zu bieten hat, erfahren Sie hier.

Übersicht

  • Prager Flohmärkte erleben Aufschwung
  • U Elektry (Kolbenova) als größter Flohmarkt der Stadt
  • Trödeln in Náplavka am Moldau-Kai
  • Námestí Míru – Wertvolle Alternative für Sammler jeglicher Art
  • Kleiner Trödelmarkt Holeovice als Geheimtipp
  • Sammler- und Antik Mark in Butehrad

Prager Flohmärkte erleben Aufschwung

Wer noch vor einigen Jahren Trödel, Tand und Antiquitäten suchte, der begab sich hierzu in die darauf spezialisierten Trödelläden, zu Tschechisch vetesnictví. In Pfandleihen (zastavárna) sowie bei kleinen Gebrauchtwarenhändlern (bazar) waren insbesondere diejenigen unterwegs, die nach gebrauchten Elektrogeräten Ausschau halten wollten.

Von diesen Geschäften gibt es in Prag noch heute zuhauf. Klamotten aus zweiter Hand können in Secondhand-Läden, den sogenannten sekác erworben werden.

Doch unlängst hat sich die Stadt der tausend Türme auch in puncto Flohmarktkultur erheblich weiterentwickelt. Waren derartige Märkte früher eher selten anzutreffen, gibt es inzwischen in der Stadt sehr viele Möglichkeiten, auf Flohmärkten (bleí trhy) unterschiedliche Schätze zu entdecken.

U Elektry (Kolbenova) als größter Flohmarkt der Stadt

Der mit Abstand bekannteste und flächenmäßig größte Flohmarkt der tschechischen Hauptstadt ist der U Elektry (Kolbenova). Bis Mai 2016 befand sich dieser noch an der Metrohaltestelle Kolbenova, daher der Name. Seit Anfang 2016 finden Händler und Kunden eine Metrostation weiter zueinander, auf einem Brachgelände an der Straße U Elektry.

Bereits seit 2004 drängen samstags und sonntags Massen von Schnäppchenjägern von der U-Bahnstation über die Straße auf das alte Fabrikgelände. Am alten Standort ließ Emil Kolben noch Lokomotiven von 1862 bis 1943 bauen. Nach dem Kauf des Geländes durch einen Investor musste der Trödelmarkt schließlich im nordöstlichen Stadtteil Vysocany umziehen.

Dieser öffnet seine Pforten Samstag und Sonntag von 7 bis 13.30 Uhr. Sie können mit der Gelben Linie bis zur Metrostation Hloubetín fahren, von wo aus ein Shuttlebus zum Flohmarkt und zurück fährt. Der Flohmarkt U Elektry (Kolbenova) gilt als große Fundgrube, gleichermaßen für Unnützes und Brauchbares.

Man erhält für 20 Kronen Zutritt zu einem enormen Angebot, dessen Bandbreite schwer zu überschauen ist. Dieses reicht von gebrauchter Kleidung und Möbeln, echten Kleinodien und Raritäten, Autoreifen, DVDs, Kosmetikartikeln, Waffen mit allerlei Zubehör bis hin zu eingelegten Gurken in Plastikwannen. Auf diesem rund 50.000 Quadratmeter großen Areal gibt es nichts, was es nicht gibt.

Trödeln in Náplavka am Moldau-Kai

Sind Sie am Markt U Elektry nicht fündig geworden, muss nicht gleich Schluss sein. Schließlich gibt es auch Alternativen, die sowohl unter Einheimischen wie auch Touristen gerne besucht werden. Ausweichen können Sie etwa auf den Flohmarkt Náplavka am Moldau-Kai. Dieser befindet sich unweit der Straßenbahnhaltestelle Vyton.

Jeden ersten sowie dritten Sonntag des Monats findet dieser Trödelmarkt direkt am Ufer des Flusses von 9 bis 16 Uhr auf dem kleinen, malerischen Moldauschiff Avoid statt. Zugegebenermaßen weist dieser zwar deutlich kleinere Ausmaße als der prominentere U Elektry (Kolbenova) auf. Dafür findet man hier eher das, was man auf einem Flohmarkt auch erwartet.

Hier können Sie aus einer Fülle von Antiquitäten, Sammlergegenständen und gebrauchten Dingen wählen, deren Vielfalt sehr groß ausfällt. Im Gegensatz zu seinem größeren Pendant bietet dieser Flohmarkt auch ausreichend Möglichkeiten, um den kleinen Hunger zu stillen.

Schließlich schließt direkt an dem Trödelmarkt ein Bauernmarkt an, der neben Gemüse und Obst auch frischen Käse, gebratenes Misch sowie Gebäckspezialitäten anzubieten hat.

Námestí Míru – Wertvolle Alternative für Sammler jeglicher Art

Im Vergleich zu den zuvor genannten Flohmärkten ist Námestí Míru der unter Touristen eher unbekanntere Markt. Jeden letzten Sonntag eines Monats ist hier feilschen angesagt und zwar was das Zeug hält. Dabei liegt dieser Markt von der Größenordnung her zwischen dem U Elektry und dem Náplavka. Mit Letzterem ist das Angebot zu vergleichen, wobei in der Nähe kein Bauernmarkt angesiedelt ist.

Kleiner Trödelmarkt Holeovice als Geheimtipp

Im Prager Stadtteil Holeovice findet seit Mai 2016 ebenfalls regelmäßig ein Flohmarkt statt. Eine überschaubare Zahl an Trödelständen bietet hier in einer Wellblechhalle, unmittelbar an der Metrostation Nádraí Holesovice (Rote Linie C) ein buntes Sortiment an. Besuchen kann man den Markt Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 14 bis 18 Uhr.

Sammler- und Antikmarkt in Butehrad

Vor den Toren Prags, genauer gesagt knapp zehn Kilometer nordwestlich der Hauptstadt in Butehrad, hat sich mit dem Sberatelské trhy ein weiterer Treffpunkt für Sammler und Trödelhändler etabliert. Zweimal im Monat, immer am zweiten sowie vierten Freitag des Monats, bieten Geschäftsleute von 6 bis 14 Uhr ihre Schätze an.

Die erhältlichen Gegenstände entsprechen dem klassischen Sortiment eines Flohmarkts: Ein Sammelsurium an Kuriosem sowie Altem, das zum Stöbern einlädt und oft dem Ergebnis einer Haushaltsauflösung oder Dachentrümpelung entspricht. Zum Antikmarkt gelangen Sie, indem Sie mit dem Auto von Prag aus kommend über die D7 in Richtung Kladno fahren.

Bildquelle: © kasto – Fotolia.com