Der Prager Pulverturm ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. In der Landessprache heißt er Praná brána. Mit einer Höhe von 65 Metern ist der Pulverturm zwar längst nicht das größte Bauwerk der Stadt, aufgrund seiner Ästhetik gilt er aber sicherlich als eines der schönsten Gebäude der Stadt – und begehbar ist er (gegen eine kleine Gebühr natürlich) ebenfalls.

Pulverturm in Prag

Geschichte des Prager Pulverturms

Der Prager Pulverturm befindet sich seit Ende des 15. Jahrhunderts auf dem Platz der Republik in Prag. Begonnen wurden die Arbeiten im Jahr 1475 durch den Steinmetz und gleichzeitigen Baumeister Matthias Rejsek. Wann der Turm genau fertiggestellt wurde, ist schwer zu sagen: Immer wieder wurden die Arbeiten unterbrochen, außerdem fanden häufige Anbauten und Restaurierungsarbeiten im Laufe der Jahrhunderte statt.

Das bis heute bekannte Dach des Prager Pulverturms beispielsweise wurde erst zwischen 1875 und 1886 auf dem Turm platziert. Ein Anbau, der damals als Gemeindehaus genutzt wurde, folgte in den Jahren 1905 bis 1911.

Der Name des Turms, der heute vor allem als Eingangstor in die Altstadt von Prag gilt, entstand übrigens erst Ende des 17. Jahrhunderts. Damals wurde in dem Turm Schwarzpulver gelagert, um bei Bedarf Kanonen und Gewehre damit auszustatten und sich gegen anrückende feindliche Armeen zu sichern. Trotz der hohen Explosionsgefahr durch das Schwarzpulver ist es nie zu einem Unfall gekommen. Bis heute sieht der Prager Pulverturm in weiten Teilen so aus, wie in Matthias Rejsek vor etwa 550 Jahren entworfen und gebaut hatte. Inzwischen ist er vor allem für Touristen ein wichtiger Anlaufpunkt.

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Besichtigung des Prager Pulverturms für Touristen

Besucher können den Prager Pulverturm das ganze Jahr über besichtigen. In einer Höhe von 44 Metern befindet sich ein Wandelgang, der eine hervorragende Aussicht über weite Teile der Altstadt bietet. Zu beachten sind allerdings die Öffnungszeiten, die abhängig von der Jahreszeit schwanken:

– Vom November bis Februar ist der Prager Pulverturm von 10:00 Uhr morgens bis 18:00 Uhr geöffnet. Der frühe Sonnenuntergang während des Winters macht es in dieser Jahreszeit schwierig, für die Sicherheit der Besucher zu garantieren, weshalb der Turm frühzeitig schließt.

– Im März sind die Tore zwischen 10:00 Uhr und 20:00 Uhr geöffnet. Gerade an warmen Frühlingstagen ist der Prager Pulverturm auch spät abends noch eine Reise wert.

– Vom April bis September herrscht Hauptsaison: Zwischen 10:00 Uhr und 22:00 Uhr ist der Prager Pulverturm ganze zwölf Stunden geöffnet und lässt den Blick auf malerische Sonnenuntergänge zu.

– Im Oktober gelten dieselben Öffnungszeiten wie im März, da die Sonne jetzt wieder schneller hinter den Horizont fällt.

Unabhängig von der Jahreszeit gilt ein Grundpreis pro Person von 90 Tschechischen Kronen (etwa 3,30 Euro). Ein ermäßigter Eintrittspreis von 65 Tschechischen Kronen gilt beispielsweise für Kinder. Familien bekommen für 250 Tschechische Kronen Einlass (etwa 9,25 Euro). Der Prager Pulverturm ist somit nicht nur wunderschön, sondern auch noch sehr günstig zu betreten.

Zu bedenken ist, dass es sich um eines der beliebtesten Bauwerke in Prag handelt. Das heißt, dass ein gewisser Andrang von Touristen gerade während der Hauptsaison gegeben sein wird. Möglichst frühzeitig oder spät am Abend sind die besten Zeiten, um ungestört Zugang zu bekommen. Nicht empfehlenswert aus Sicht der Menschenmengen ist der Nachmittag ab 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr im Sommer.

Hinweise für die Besichtigung

Selbstverständlich gibt es in einem Gebäude wie dem Prager Pulverturm keinen Aufzug. Bis zur genannten Aussichtsplattform müssen die 44 Meter also per Fuß überwunden werden, was insgesamt 186 recht steile Stufen sind. Ältere Reisende, Personen mit Herz- oder Kreislaufproblemen oder generell Menschen, um deren Fitness es nicht zum Besten steht, sollten dies im Hinterkopf behalten.

Auch der Abstieg mit seinen – logischerweise – noch einmal 186 Stufen ist aufgrund der steilen Treppe nicht für jede Person problemlos zu bewältigen. Insbesondere geschichtlich interessierte Touristen sollten den Aufstieg jedoch wagen.

Zahlreiche Statuen, Wappen, Verzierungen und Bildhauereien im Inneren des Turms machen den Ausflug zu einem einmaligen Erlebnis. Der höchste Bereich ist außerdem mit Unterschriften der zahlreichen Besucher des Turms übersät, einige von ihnen reichen bis ins Jahr 1821 zurück. Weitere Informationen zum Prager Pulverturm gibt es praktisch in jedem Touristikbüro in Prag zu erfahren.

Keine Events am Prager Pulverturm

Es handelt sich, wie bereits erwähnt, um ein historisches Bauwerk. Anders als etwa beim Prager Fernsehturm ist die Stadtverwaltung daher nicht darauf bedacht, diesen Turm zu einem Eventausflug für die ganze Familie umzugestalten. Personen mit Kindern, die vielleicht Spaß und Spannung suchen, sind an anderen Orten daher sehr viel besser aufgehoben. Auch ist im Inneren ein wenig Vorsicht geboten, da das sehr alte Bauwerk natürlich empfindlich sein kann – auch wenn Restaurierungsarbeiten viel des alten Glanzes wiederhergestellt haben.

Fazit: auf jeden Fall eine Reise wert!

Der Prager Pulverturm darf auf keiner Reise in die tschechische Hauptstadt fehlen – was ohnehin schwer sein dürfte. Schließlich stellt er den Zugang zur Altstadt dar, wohin es die meisten Touristen früher oder später garantiert verschlagen wird. Die besten Reisezeiten bietet der Frühling, im Sommer kann es auf Aussichtsrundgang sehr schnell ungemein heiß werden. Gerade historisch interessierte Reisende müssen den Prager Pulverturm aber zwingend auf Ihrem Terminkalender vormerken!

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