Prag ist nicht nur die tschechische Hauptstadt, sondern auch landesweit für seine Museen und Galerien bekannt. Dazu zählen neben dem Nationalmuseum und der Nationalgalerie noch viele weitere Ausstellungsorte und Sehenswürdigkeiten.

Wie wäre es mit einem Rundgang durch mehr als 2.000 Jahre Kunst- und Lebenswelten?

Museen

Nationalmuseum

Das neue Hauptgebäude des Nationalmuseums wurde 1891 errichtet und befindet sich mitten in der Stand am oberen Ende des Wenzelsplatzes. Nachdem es von der Stadt zwischen 2011 und 2015 gründlich renoviert wurde, wird es im Laufe des Jahres 2016 seine Tore sehr wahrscheinlich wieder für Besucher öffnen.

Es beherbergt sehenswerte Ausstellungen zur Frühgeschichte von Böhmen, Mähren und der Slowakei, wichtige Stein- und Mineralsammlungen und ist auch für Paläontologen, Zoologen und Anthropologen das interessanteste Museum des Landes.

Darüber hinaus sind weitere Nebengebäude wie das Lapidárium, das Bedřich-Smetana-Museum und das Antonín-Dvořák-Museum eng mit dem Nationalmuseum verbunden.

Lapidárium

Im Lapidárium befinden sich neben tschechischen Steinskulpturen aus dem 11. bis 19. Jahrhundert gotische Statuen und die Mariensäule vom Altstädter Ring, sieben Original-Figurengruppen von der Karlsbrücke und Denkmäler aus in der Säuberungszeit zerstörten Wohnhäusern.

Museum der dekorativen Künste

Im 1885 von Josef Schulz entworfenen Neorenaissance-Gebäude präsentiert sich das böhmische und mährische Kunsthandwerk von seiner Schokoladenseite.
Keramiken, Glas, Schmuck, Holz, Textilien, (Armband-) Uhren und Metallgegenstände – hier gibt es alles zu bestaunen, was sowohl filigran als auch funktionell ist.

Museum der Stadt Prag

Keine echte Hauptstadt ohne ein Museum, das die eigene Geschichte genauer unter die Lupe nimmt – kein Wunder also, dass es an diesem Ort um die Prager Geschichte von der Prähistorie bis hin zur Gegenwart geht.

Besonders sehenswert ist vor allem das dreidimensionale Stadtmodell von Anton Langweil, das dieser in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Holz und Papier anfertigte: Es ist 20 m² groß und beschreibt die Straßenzüge und Häuser bis ins kleinste Detail.

Villa Bertramka

Diese Villa ist der Ort, an dem Mozart bei den Dušeks, den bekanntesten tschechischen Musikern seiner Zeit zu Gast war.

Dank der Unterstützung durch die Oper und das Nationaltheater können Besucher nun in vier Sälen der Villa eine Ausstellung bestaunen, die sich mit den Weltpremieren von Don Giovanni und La clemenza die Tito im Ständetheater und der Oper La finta Giardiniera (alle aus Mozarts Feder) näher auseinander setzt.

Mucha Museum

Der barocke Kaunický Palais im Stadtzentrum ist nicht nur für sich alleine betrachtet sehenswert, er ist auch das „Zuhause“ der Mucha-Ausstellung.
Alfons Mucha war ein bekannter Vertreter des Jugendstils des 19. und 20. Jahrhunderts und erreichte eine große Popularität über Prag hinaus, weil er unter anderem Sarah Bernhardts Plakate gestaltete.

In diesem Gebäude findet sich folgerichtig ein Überblick über gut 100 seiner (Pastell-) Zeichnungen, Statuen, Fotografien, Ölmalereien und verschiedenen persönlichen Gegenständen.

Bedřich Smetana Museum

Ein Ausblick auf die Moldau, der seinesgleichen sucht und ein Panorama auf die Prager Burg: Welcher Ort könnte besser für eine Ausstellung über den Komponisten Bedřich Smetana geeignet sein als das Neorenaissance Gebäude im alten Altstädter Wasserwerk.

weitere Museen

Neben den bereits kurz umrissenen Museen sind auch das Antonín Dvořák Museum und das Nationale Technische Museum absolut sehenswert. Viel Zeit und Muße sind daher Pflicht, wenn man in Prag auf Kunst- und Kulturjagd geht.

Und wer nach einem Besuch sämtlicher Museen (inklusive aller weiteren noch nicht aufgeführten Stellen) immer noch nicht genug, der sollte unbedingt noch die eine oder andere Galerie besichtigen!

Galerien

Nationalgalerie

Darf es eine Portion französischer und europäischer Kunst mit Werken von Pablo Picasso, Auguste Renoir, Vincent van Gogh, Gustav Klimt oder weiteren bekannten Künstlern sein? Dann ist man in der tschechischen Nationalgalerie bestens aufgehoben.

Das Gebäude war 1928 das erste funktionalistische Gebäude seiner Art in der Stadt und bietet heute der Nationalgalerie ein wahrhaft würdiges Dach über dem Kopf.

Sternberg Palais

Bei diesem auf dem Hradschin-Platz befindlichen Gebäudekomplex handelt es sich um ein Monument im barocken Stil, dessen Grundrisse nach 1697 von Domenico Martinelli konstruiert wurden.

Nachdem es die Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde 1811 von Leopold von Sternberg gekauft hatte, ließ sie es bis 1819 zur Galerie umbauen – wobei bereits ab 1814 die Sammlungen für Besucher ersichtlich waren.

1946 wurde die Nationalgalerie zur Nachfolgerin der Gesellschaft und präsentiert seitdem im Sternberg Palais europäische Kunst von der Antike bis zum Ende des Barocks, mit besonderem Augenmerk auf dem 14. bis 18. Jahrhundert.

Haus am Goldenen Ring

Das Haus am Goldenen Ring liegt in der Nähe des Altständer Rings und ist regelmäßiger Ausstellungsort der Prager Stadtgalerie. Besucher mit einem Faible für die tschechische Kunst des 20. Jahrhunderts fühlen sich hier sicherlich ebenso wohl wie alle, die Freunde an ganz unterschiedlichen Ausstellungsräumen haben.

Schließlich ist hier jeder Raum ein Unikat mit einer absolut individuellen Stimmung.

Trója Chateau

Troja – da war doch etwas in der Sagenwelt? Richtig!

Tatsächlich liegt das Schloss im Prager Stadtteil Trója und gehört zu den größten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Orangerien, Freitreppen, ein Garten nach französischem Vorbild und ein Labyrinth – hier gibt es nichts, was es nicht gibt.

Und gerade die Kunst wird hier sehr geschätzt: Eine Ausstellung zeigt beispielsweise die böhmische Kunst des 19. Jahrhunderts und historische Kostüme aus der Kunstmuseumsausstellung, eine andere Drucke und Landkarten aus Ostasien. Zudem kam 2011 eine Dauerausstellung über die Anklänge der Modernität in der tschechischen Kunst hinzu, die ebenfalls bestaunt und diskutiert werden möchte.

weitere Galerien

Die bisherigen Galerie-Beschreibungen klingen nach viel Arbeit für die Augen und die Füße?

Durchaus, aber es gibt immer noch etwas mehr zu sehen!

Beispielsweise in den Klöstern von Sankt Georg oder Sankt Agnes von Böhmen.

Oder im Haus der Schwarzen Madonna, im Kinsky Palast, der Bílek Villa, dem Haus der Steinglocke, der Städtischen Bibliothek, dem Alten Rathaus, der Galerie Rudolfinum oder der Strahov Gemäldeausstellung.

Prag hat eben eine ganze Menge zu bieten…

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