Ein Besuch in Prag, auch als Kurztrip, wäre nicht komplett, würde man als Besucher nicht auch eines der zahlreichen Museen aufsuchen und eine der schier endlosen Galerien besichtigt haben. Und Prag – die Goldene Stadt und Stadt der hundert Türme – verfügt über sehr gut aufgestellte und absolut interessante Museen wie auch Galerien, die nicht nur an verregneten Tagen einen Besuch mehr als wert sind. Da die Zahl der Galerien und Museen so zahlreich ist, beschränken wir uns auf eine empfehlenswerte Auswahl an Anlaufstellen.

Prag – Die besten Museen

Prag besticht durch seine große Auswahl an Galerien und Museen. Und auch wenn Sie als Besucher der Goldenen Stadt kein ausgesprochener Museumstyp sind oder nur über begrenzte Zeit verfügen, sollten einige der Museen auf dem Programm stehen, um den Aufenthalt zu komplettieren. Für die ganz eiligen Besucher ist ganz vorne das Nationalmuseum zu nennen und der Trau-Saal, denn hier lohnt der Besuch auch dann, wenn das Zeitfenster des Aufenthaltes in Prag nur sehr stark eingegrenzt ist.

Eine kleine Auswahl an Museen und Galerien wollen wir Ihnen vorab als Aufzählung nennen:

  • Das Prager Dvorák-Museum
  • Das Prager Museum für dekorative Kunst
  • Das Smetana-Museum
  • Das Museum für alte tschechische Kunst, das sich auf der Prager Burg befindet und die immer einen Besuch wert ist
  • Das Technische Nationalmuseum
  • Das Nationalmuseum
  • Das Historische Armeemuseum
  • Das Prager Jüdische Museum, das sich im Jüdischen Viertel befindet
  • Die Europäische Kunst in der Nationalgalerie der Stadt Prag

Schauen wir uns zunächst das Nationalmuseum an

Beim Nationalmuseum handelt es sich um das größte Museum der Tschechischen Republik. Im Nationalmuseum finden sich diverse Ausstellungen, die als Dauerausstellungen angelegt sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Die Frühgeschichte von Mähren, Böhmen und der Slowakei
  • Die Ausstellung Mineralogie und Petrologie
  • Paläontologie Ausstellung
  • Zoologie und Anthropologie – Wenn menschliche Knochen sprechen
  • Die Ausstellung Knochensammlung mit zahlreichen Skeletten von Säugetieren.

Zu den genannten Ausstellungen werden auch immer wieder Langzeitausstellungen gezeigt. Unter anderem auch Ausstellungen zum Themenbereich ‚Orden und Auszeichnungen‘, in der aus ganz Europa die entsprechenden Orden aus dem 19. Jahrhundert und dem 20. Jahrhundert gezeigt werden.

Das Nationalmuseum liegt am Wenzelsplatz in Prag und ist im Sommer von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. In der Nebensaison öffnet das Museum seine Pforten für Besucher um 10 Uhr und schließt bereits um 18 Uhr. Ruhetag ist der Dienstag und an jedem ersten Montag in einem Monat ist der Eintritt frei!

Das Museum des Kommunismus in Prag

Das Museum des Kommunismus in Prag gilt als eines der musealen Highlights in der tschechischen Hauptstadt und wird von Besuchern der Goldenen Stadt hoch geschätzt. Den Machern ist es nahezu perfekt gelungen, die drückende Atmosphäre der ehemaligen Tschechoslowakei und ganz besonders von Prag einzufangen und darzustellen. Die komplette Ausstellung geht extrem in die Tiefen des Kommunismus und zeigt die Ideologie von den Ursprüngen an, geht weiter zu den Träumen, die mit dem Kommunismus verbunden waren und zeigt auch in brutaler Art die Realitäten des real gelebten Kommunismus.

Das Ganze bis hin zu Masseninhaftierungen und grausamen Verhörmethoden sowie massiven Bespitzelungen der Bevölkerung. Unterlegt ist die Ausstellung mit vielen einzigartigen Bilddokumenten, Hörbeispielen, Videos und anschaulichen Grafiken – natürlich in verschiedenen Sprachen, um die Vergangenheit einem breiten Publikum zu präsentieren.

Das Museum des Kommunismus ist im Savarin Palast in der ersten Etage zu finden und öffnet täglich von 9 Uhr bis 21 Uhr. Bitte viel an Zeit einplanen, denn es ist faszinierend.

Das Nationale Technikmuseum in Prag

Wer sich für Astronomie und die Wissenschaften sowie für Transportwesen oder die Zeitmessung und Akustik allgemein interessiert, wird am Kostelní 42 in Prag sein Zuhause finden. An jedem ersten Freitag im Monat ist der Eintritt kostenfrei möglich und das Museum hat in der Regel von 9 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Am Samstag, am Sonntag und an Feiertagen verschieben sich die Öffnungszeiten jeweils eine Stunden nach hinten und montags ist das Museum geschlossen.

Das Wachsmuseum in Prag

Wie in jedem Wachsmuseum finden sich hier in Prag auch Personen der historischen, politischen, kulturellen oder sportlichen Zeitgeschichte – aus Tschechien und dem Rest der Welt. Das Museum am Celetná 6 ist jeden Tag von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.

Für Gruselfans – das Museum der mittelalterlichen Folterinstrumente in Prag

Auch im mittelalterlichen Prag gab es die klassischen und grausamen Foltermethoden. Jeder, der dem Staat, den Herrschern oder der Kirche nicht passte, wurde sehr speziellen Behandlungen unterzogen. Ketzerei war strafbar, die Hexerei ebenso und Staatsfeinde hatten damals wenig Freude. Prag hat sehr gut erkannt, dass die Inquisition wie auch die damit einhergehenden Foltermethoden fest mit der Geschichte Europas verknüpft sind. Darum hat dieses Museum auch seinen festen Platz und für Fans des eher Morbiden und Gruseligen ist das der Platz, den man gesehen haben muss.

Und auch wenn sie Hunderte von Jahren alt sind, so haben die Folterinstrumente auch heute noch eine sehr schockierende und abschreckende Wirkung – man möchte als Staatsfeind nicht zu damaligen Zeiten gelebt haben. Das Museum am Celetná 12 ist täglich von 10 Uhr bis 22 Uhr geöffnet und den wirklich morbiden Charme versprüht die Ausstellung am Abend in der Dunkelheit.

Das Museum der Dekorativen Künste in Prag

Wer sich für die Geschichte der Keramik, des Glases, von Büchern, Plakaten oder Textilien interessiert, der ist hier richtig. An Dienstagen ist das Museum zwischen 17 Uhr und 19 Uhr kostenfrei zu besuchen.

Das Jüdische Museum in Prag

Das Jüdische Museum, welches im Jüdischen Viertel von Prag liegt, ist mehr als nur ein Ausstellungsgelände. Unter dem Museumsverwaltung stehen die bekannten Synagogen der Stadt Prag, der alte Jüdische Friedhof, wie auch die Alte-Neue Synagoge, der neue Jüdische Friedhof und die Robert Guttmann Galerie. Im Museum selbst erfahren Besucher viel über das Leben – und leider auch Leiden – der jüdischen Bevölkerung von Prag, die im Völkermord der Nazis, dem Holocaust, den traurigen Höhepunkt fand.

Das Jüdische Museum gehört für geschichtlich interessierte Besucher von Prag ganz sicher zu einem Muss. Das Museum ist täglich – außer an Samstagen und jüdischen Feiertagen – in der Hauptsaison von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet und in der Nebensaison von 9 Uhr bis 16.30 Uhr.

Bitte bedenken Sie, dass viele der Prager Museen und Galerien kostenfreien Eintritt ermöglichen, um die Geschichte weiterzutragen. Natürlich werden Spenden jederzeit gerne genommen und im Sinne der Erhaltung ist das auch sehr gut und wichtig.

Die Kunstgalerien von Prag

Die Gemäldegalerie der Prager Burg

Diese Ausstellung beschäftigt sich mit dem zeigen der wichtigsten Gemälde, die auf der Prager Burg zu sehen sind. Sämtliche Bewohner der Burg waren ausgesprochene Kunstliebhaber, die ihre Errungenschaften gerne herzeigten. Und die Gemälde sind wahrlich international aufgestellt, denn es finden sich holländische, deutsche, italienisch, tschechische und flämische zeitgenössische Künstler aus allen Epochen.

Das Palais Schwarzenberg in Prag

Im Palais Schwarzenberg finden wir eine der exquisitesten Ausstellungen zum Themenbereich des Barock aus dem 18. Jahrhundert, dem Manierismus aus dem 16. Sowie 17. Jahrhundert und ausgezeichnete Werke aus dem Klassizismus. Ein Muss für Kunstfreunde!

Der Messepalast in Prag

Im Messepalast erwarten den Besucher nur Werke, die im 20. Jahrhundert oder im 21. Jahrhundert gefertigt wurden. Zeitgenössisch ist hier das Thema. Und die Ausstellungsstücke beziehen sich nicht nur auf Künstler aus Tschechien, sondern es werden Künstler aus aller Welt ausgestellt. Fast 3.000 Ausstellungsstücke sind zeitweilig zu sehen.

Wer das Fest des Rosenkranzes von Albrecht Dürer sehen will, der muss ins Palais Sternberg gehen, welches über eine atemberaubende Auswahl an europäischer Kunst verfügt.

Für Freunde der Architektur lohnt die Jaroslav-Fragner-Galerie in Prag, die sich eng an der Entwicklung in Tschechien orientiert.

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